Skulpturen

Skulpturen

Knopp Ferro erschafft Skulpturen aus Metall, die in Katalogen und Texten als „Raumplastiken“ und „Installationsskulpturen“ bezeichnet werden und beides ist treffend. Es handelt sich um mobileartige Gebilde aus einer Vielzahl von Drähten, die metallene Stäbe halten und durch diese zugleich verbunden sind. Sie bilden den Körper der stehenden oder hängenden Plastik und halten sich, meist nur an einem Punkt fixiert und genau austariert, in der Waage. Trotz ihres Gewichts scheinen sie nahezu schwerelos zu schweben. Sie bilden ihre Form dabei allein aus der Horizontalen und der Vertikalen aus, die einem Ordnungssystem zu folgen scheinen. Jedoch ist dieser Eindruck flüchtig, denn mit jeder Bewegung, die auf sie einwirkt – sei es ein Luftzug oder Menschen im Raum –, verschwindet das eben noch vermeintlich erkennbare Bild und weicht einem neuen. Nichts ist, wie es scheint, und der Betrachter hat mit jeder Minute ein neues Bild vor Augen. Die stetige Veränderung lässt die Gewohnheiten der Wahrnehmung hinterfragen, sie wird relativiert.

Alle Arbeiten werden, je nach Größe und Herstellung, in Untergruppen unterteilt: es gibt hier u. a. die Namen „Linienschiffe“, „Color Space“, „Fuge“, „Linienfeld“, „System“ und „Prob“. Jede dieser Werkgruppen umfasst mittlerweile eine Vielzahl von Arbeiten.

Der Titel aller Arbeiten entspricht der Uhrzeit der Fertigstellung, eine völlig neutrale Bezeichnung, die nicht dazu verleitet, vorschnell Assoziationen aufkommen zu lassen. Dies überlässt Knopp Ferro dem Betrachter. Und zudem wird so – neben den drei Dimensionen des Raumes – die vierte Dimension der Zeit in die Arbeit integriert.

Sind die frühen Werke, wie die in der Trinitatiskirche in Köln, noch schlicht und simpel in Form und Farbgebung, so werden die Arbeiten stets umfassender. Neben der komplexer werdenden Form – auch technisch höchst ausgereift – beginnt auch die Farbe, eine immer tragendere Rolle zu spielen.
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