Jet Ferro wurde 1975 von Knopp Ferro gemeinsam mit seinem Bruder Rolf Hinterecker, sowie den Künstlerkollegen und Kommilitonen Fritz Esch und Michael Wolf in Köln gegründet. Damals herrschte in der Stadt das Lebensgefühl des Aufbruchs und Umbruchs. Künstler wie Joseph Beuys und Wolf Vostell veranstalteten Happenings in der Stadt, die die jungen Künstler sehr beeindruckten.
Der Name „Jet Ferro“ setzt sich zusammen aus „Jet“ von „Jet Star“, einem rasanten Fahrgeschäft auf der Kirmes. Es stand für die Künstler für Bewegung, Geschwindigkeit sowie die Faszination von Flugzeugen. „Ferro“ kommt von dem lateinischen Wort für Eisen – dem Material, aus dem Jet Ferro die Kulissen für ihre Performances schweißten – verfremdete Einrichtungs- und Alltagsgegenstände oder ganze Räume. Sie persiflierten darin die damals aufkommende Pop- und Rockkultur mit ihrem Starkult und wandten sich bewusst vom gerade entstehenden Kunstmarkt ab, der sich vor allem mit Malerei und Bildhauerei beschäftigte. Beuys’ Credo „Kauft Kunst beim Künstler“ entsprach auch ihrer Vorstellung.
In experimenteller Weise und mit viel Spaß an der Sache wurde bei den Happenings die Kunst mit dem Körperlichen verbunden – jede neue Möglichkeit, um Kunst Ausdruck zu verleihen, wurde experimentell einbezogen. Ein wichtiges Medium als Teil des Happenings wurde auch die Musik – die Gruppe entdeckte den Punk für sich, um Emotionen zu transportieren.
Vier Jahre lang arbeitete Jet Ferro zusammen und war trotz ihrer Ablehnung des Kunstmarktes und seiner Mechanismen sehr erfolgreich. So traten sie u.a. im Rahmen der Documenta 6, sowie im Fernsehen auf. Anschließend wollte man eine Pause einlegen, es gab jedoch keine weitere gemeinsame Arbeit mehr. Knopp Ferro ging nach Basel und gründete mit Yvonne Vogel das Performance Theater "Bumper to Bumper".